Er ist der erste Deutsche, der durch sein Golfspiel international bekannt wurde, und dessen Name auch heute noch in der Liste derer steht, die zu den Großen dieses Sports gehören: Bernhard Langer.
1957 in Anhausen, Landkreis Augsburg, geboren, gewann er im Alter von 17 Jahren sein erstes Profiturnier in Refrath bei Köln. Erste Golfluft hatte er aber natürlich deutlich früher geschnuppert. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und verdiente sich schon mit acht Jahren als CaddieEine Person, die den Spieler unterstützt, indem sie das Bag mit den Schläger trägt und den Spieler berät. More auf dem heimatlichen Golfplatz etwas Taschengeld.
Dort bekam er auch seine ersten gebrauchten Schläger geschenkt und fand alsbald selbst Spaß an dem damals in Deutschland noch seltenen Spiel. So setzte er sich auch gegen den Rat seiner Eltern durch und startete im Jahr 1972 eine Lehre, die ihn zum Golflehrer machen sollte. Diesen Posten übernahm er dann im Jahr 1976 beim Golfclub Augsburg-Bobingen.
Spitzengolfer in Europa
Ab dem Jahr 1980 zählte er zu den Spitzengolfern in der europäischen Rangliste. In insgesamt 390 Turnieren konnte er 39 Siege für sich verbuchen.
Vielen Golf-Enthusiasten in Erinnerung geblieben ist eine ganz besondere Situation aus dem Jahr 1981: Beim Golf-Turnier in Fulford blieb Langers Ball auf Bahn 17 hoch oben in der Astgabel einer Esche liegen. Langer verzichtete auf den Strafschlag, kletterte unter dem Gelächter der Zuschauer den Baum hinauf und chipte den Ball auf das Grün(Engl.: Green) Die Fläche rund um das Loch, auf der nur geputtet wird. More (siehe Video unten).
Erster Deutscher im berühmten grünen Sakko
Sein großer Durchbruch kam mit dem ersten Major-Titel, dem Gewinn des berühmten Masters am 14. April 1985 in Augusta (Georgia, USA). Als erster Deutscher erhielt er das grüne Sakko, das die Riege der Gewinner auszeichnet und ihn in eine Reihe stellte mit Golfgrößen wie Gary Player und Jack Nicklaus, aber auch Ben Hogan, Sam Snead und Arnold Palmer.
Im selben Jahr rief Langer dann ein Turnier ins Leben, das sich bis heute zu einem der erfolgreichsten Wettbewerbe in Europa mit den dritthöchsten Preisgeldern entwickelt hat, das „Linde German Masters“. Das Preisgeld beträgt insgesamt 2,7 Millionen Euro. Langer konnte dieses Masters bereits viermal gewinnen. Seinen letzten Sieg errang er im Jahr 2001 in Köln.
Ebenfalls 2001 wurde er bei seiner 19. Teilnahme an den US-Masters in Augusta Sechster. Die renommierten British Open beendeter er als Dritter und die TNT Dutch Open konnte er sogar für sich entscheiden und den Siegerpokal in Empfang nehmen.
Startberechtigung auf Lebenszeit
2014 überraschte Langer im Alter von 56 Jahren beim Masters in Augusta mit einem geteilten 8. Platz. Mit einer Startberechtigung auf Lebenszeit ausgestattet ging er auch 2015 beim US Masters an den Start, scheiterte allerdings am CutDie maximale Schlagzahl, die ein Turnierspieler in den/der ersten Runde(n) haben darf, um an der/den Schlussrunde(n) teilnehmen zu dürfen. More.
Insgesamt konnte er im Laufe seiner Karriere unter anderem zwölf deutsche Meistertitel, zwei Majors-Siege und einen Worldcup-Sieg in der Einzelwertung erzielen. Weltweit wurde er bei 65 Turnieren auf allen Kontinenten zum Sieger gekürt.
Als Senior-Spieler erfolgreich
Bis heute ist er – mittlerweile als Senior-Spieler – als Golfer weltweit unterwegs und noch immer erfolgreich. Er ist beispielsweise der erste Spieler, der dreimal in Folge (in den Jahren 2014 bis 2016) die Senior Players Championship, eines der Major-Turniere auf der Champions Tour, gewonnen hat.
Neben seinen sportlichen Erfolgen kann der als bekennender Christ lebende vierfache Vater auch auf eine Vielzahl an Ehrenpreisen und Auszeichnungen zurückblicken. Ein Höhepunkt war für ihn die Ernennung zum Ehrenoffizier des „Order of the British Empire“ (OBE) durch die britische Königin, Queen Elisabeth II. Daneben wurde er unter anderem im Jahr 2001 in die World Golf Hall of Fame aufgenommen und ist auch Träger des Bundesverdienstkreuzes.
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