Vieles ist auf dieser Seite rund um das Thema Golf bereits zu finden: Es werden die unterschiedlichen Schlägerarten beschrieben, die in einem Golfbag zu finden sind, es wird auf deren richtige Verwendung eingegangen, es geht um die unterschiedlichen Arten, den Ball voranzutreiben und ihn schließlich einzulochen.
Eigentlich sollten dem Spiel mit diesem geballten – Entschuldigung für diesen schwachen Wortwitz – Wissen nun nichts mehr im Wege stehen. Dennoch fehlt ein wichtiger Aspekt.
Mal wieder spät dran
Es ist früher Morgen. Man ist auf dem Weg zur Arbeit, die Haustür ist ins Schloss gefallen, mit einem Tastendruck öffnet sich das Auto. Einsteigen, starten und los geht’s.
Immer schön den Fuß aufs Gas, mit Schwung von Ampel zu Ampel, schließlich hat man das Haus wieder einmal auf den letzten Drücker verlassen. Der Motor läuft auf Hochtouren, oft zu schalten wird überbewertet.
Eine rhetorische Frage
Nein. Halt. Moment. Macht man das so? Quält man den kalten Motor bis in den Begrenzer? Holt man direkt nach dem Start alles aus ihm heraus? Die Frage ist rhetorisch. Natürlich nicht.
Zügig warmfahren ist die Devise. Und erst bei Betriebstemperatur darf das Material mehr belastet werden. Ist doch logisch. Aber: warum macht man das auf dem Golfplatz mit dem eigenen Körper dann oft anders?
Höchst fahrlässig
Es ist oft zu beobachten: Der Golfer steigt aus seinem Wagen, schnallt das BagEnglische Bezeichnung für die Golftasche. More auf den Trolley, zieht sich die Sportschuhe an, geht zur Range, zieht Bälle aus dem Automaten, greift zum DriverAndere Bezeichnung für ein Holz 1. Normalerweise nur zum Abschlag vom Tee verwendet. More und ab geht die Post.
Zugegeben, man ist in diesem Moment nicht eben erst dem Bett entstiegen. Man hat sich bewegt, ist gelaufen, der Körper hat schon die eine oder andere Anstrengung überstanden.
Aber jetzt davon auszugehen, dass die Muskeln auf Betriebstemperatur für einen kraftvollen Golfschwung sind, ist höchst fahrlässig.
Bei Kaltstart drohen böse Folgen
Deshalb gilt: Was man dem Motor des Autos nicht zumutet, das sollte man auch dem eigenen Körper ersparen. Ein Kaltstart kann böse Folgen haben, die sich beim Auto vielleicht einfach reparieren lassen, bei den eigenen Muskeln kann das schon anders aussehen. Denn ein Golfschlag ist eine sehr explosive Sache, auf die der Körper dringend vorbereitet werden muss.
Gutes Aufwärmen mit ein paar vernünftigen Übungen sollte deshalb die erste Devise auf der Range sein. Ein paar Minuten reichen schon, um selbst auf Betriebstemperatur zu kommen und mit gutem Gefühl dem ersten abgeschlagenen Ball hinterherblicken zu können.
Erster Schlag kann auch letzter des Tages sein
Andernfalls könnte der erste auch der letzte Schlag des Tages sein, denn schnell nimmt ein kalter Muskel eine zu große Beanspruchung sehr übel, reagiert mit einem Faserriss oder einer Zerrung. Das möchte sicher niemand.
Auf das Kommende vorbereiten
Es gilt also, die unterschiedlichen Partien des Körpers mit differenzierten Übungen auf das Kommende vorzubereiten. Denn ein gedehnter Körper schwingt lockerer und erfolgreicher, das ist sicher keine Binsenweisheit. Und nicht zuletzt wird beim Aufwärmen auch die Psyche auf das Kommende eingestellt. Für all das benötigt es nicht viel Zeit. Körper und Scorecard werden es danken.
Leichter Schweißfilm als positives Zeichen
Wenn sich hernach ein leichter Schweißfilm auf der Stirn gebildet hat, so sollte das nicht abschrecken, eher im Gegenteil: Es ist ein gutes Zeichen. Man hat sich nicht nur alibihalber ein paarmal um die eigene Achse gedreht, wollte nicht nur dem Mitgolfer auf dem Abschlagsplatz nebenan zeigen, dass man Golf als Sport auch ernstnimmt, sondern man tut das wirklich und ist nun betriebswarm.
Viele Wege führen zum Ziel
Natürlich gibt es nicht nur einen Weg, den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen. Wer mit den von Patrick Emery gezeigten Übungen nicht klarkommt, findet im Netz auch andere Fachleute, die andere Übungen mit gleichem Ergebnis präferieren und präsentieren.
Wichtig ist beim Golf wie bei jeder anderen körperlichen Sportart auch, dass man generell in der Lage ist, sich gut zu bewegen. Wer schon eine Zerrung im Bein hat, bevor er zum Platz fährt, der sollte sich den Weg lieber sparen und die Lädierung zunächst ausheilen lassen.
Im Zweifel den Hausarzt fragen
Auch mit Rücken- oder Schulterproblemen, beispielsweise durch eine sitzende berufliche Tätigkeit, sollte zunächst ein Arzt konsultiert und mit diesem über das Thema Golf gesprochen werden, bevor zum Schläger gegriffen wird. Das sollte aber selbstverständlich sein.
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